Jahresbericht 2012/2013 - page 12-13

Jahresbericht 2012
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2013
12 | 13
Roman Mangold
Schulamtsdirektor i. K.
Schwerpunkt:
Grund-, Werkreal- und
Gemeinschaftsschulen
ghwrs
Das Schuljahr 2012/2013 war im Haupt- und Werkreal-
schulbereich geprägt von einer konzeptionellen Neu-
ausrichtung. Durch den Wegfall der Verbindlichkeit der
Bildungsempfehlung aus der Grundschule musste mit
rückläufigen Anmeldezahlen für die Haupt- und Werkre-
alschulen gerechnet werden. Daher wurde entschieden,
an unseren Schulen in Bad Waldsee und Reutlingen zum
Schuljahr 2012/13 einen Realschulzug unter Aufgabe ei-
nes Werkrealschulzuges bzw. in Rottenburg zusätzlich
zum Werkrealschulzug einzurichten. Wie sich zeigen soll-
te, hat sich diese Entscheidung als richtig erwiesen. An
einigen unserer Standorte blieben die Anmeldezahlen
für die 5. Klassen im Haupt- und Werkrealschulbereich
spürbar unter denen der Vorjahre. Auch für das aktuelle
Schuljahr setzte sich dieser Trend fort.
Damit die neu eingerichteten Realschulklassen nicht ein-
zügig parallel zum Werkrealzug geführt werden muss-
ten, erarbeiteten die drei Schulen ein Konzept für ein
Grund- und Werkrealschulen
kooperatives Modell, bei dem die Schüler zwar in
Stammklassen als Werkreal- oder Realschüler unterrich-
tet werden, in vielfältiger Form aber in sog. Kooperati-
onsklassen miteinander und voneinander lernen. Gera-
de der Freien Stillarbeit, dem Strukturelement, das am
meisten dazu geeignet ist, dass Kinder ihrer Begabung
und ihrem Lernvermögen entsprechend arbeiten, kommt
bei diesem Modell eine Schlüsselrolle zu. In dieser Lern-
umgebung können Kinder individuell auf ihrem Stamm-
klassenniveau arbeiten. Dadurch hat die Freie Stillarbeit
an unseren Schulen noch einmal an Bedeutung gewon-
nen.
Ein wichtiger Erfolgsgarant des Modells ist der enge
fachliche Austausch der Lehrerteams der 5. Jahrgangs-
stufe der drei Schulen. Von den Eltern wurde das koope-
rative Modell gut angenommen, wie die Rückmeldungen
an den Elternabenden zeigen.
Mit Kooperation zum Erfolg
Die Inklusion von Kindern mit Behinderungen im Grund-
und Werkrealschulbereich wurde im Schuljahr 2012/2013
schrittweise verwirklicht. Im Grund- und Werkrealschul-
bereich arbeiten wir mit verschiedenen Modellen: Au-
ßenklassen (Biberach, Ravensburg), Außenstelle (Spai-
chingen), Einzelinklusionen (Rottenburg, Reutlingen, Bad
Waldsee), gruppenbezogene Inklusion (Friedrichshafen).
Dadurch können wir vielfältige Erfahrungen sammeln.
Dem großen Engagement der beteiligten Lehrkräfte
und Schulleiter ist es zu verdanken, dass die betreffen-
den Kinder gut in der Regelschule „angekommen“ sind.
Unbefriedigend sind derweil die äußeren Rahmenbedin-
gungen. Bürokratische Hürden und eine noch fehlende
Schulgesetzgebung, die fast ausschließlich Einzelfallent-
scheidungen mit verschiedenen Schulämtern und Regie-
rungspräsidien nötig macht, erschweren die Arbeit. Ge-
rade für diese Bereiche musste sehr viel Zeit von Seiten
der Stiftung und den betroffenen Schulleitungen inves-
tiert werden.
Verschiedene Modelle der Inklusion
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