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Die Katholischen Freien Schulen
Schulküchen
Im Zuge der Erweiterung der Ganztagesbereiche und der
Schulneugründungen hat sich auch die Zahl der Mensen
erhöht. An den einzelnen Standorten wurden im Berichtsjahr
insgesamt knapp 700.000 Mittagessen von den jeweiligen Be-
treibern ausgegeben, die sich an den Qualitätsstandards für
Schulverpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
(dge) orientieren.
Um eine qualitativ hochwertige und gleichzeitig bezahlbare
Schulverpflegung sicherstellen zu können, haben sich die
Einrichtungen bereits 2004 beim Einkauf zusammengeschlos-
sen, um entsprechend günstigere Preisangebote nutzen zu
können. Der Anbieter für den Zentraleinkauf wurde zu Beginn
des Schuljahres gewechselt, um eine Optimierung in Preis
und Service für die einzelnen Einrichtungen zu erreichen.
Grund- und Werkrealschulen
An den acht Umwandlungsschulen wurde zum Schuljahr
2010/2011 die Hauptschule durch die Werkrealschule neuen
Typs abgelöst. Sowohl auf Lehrer- wie auf Schüler- und
Elternseite wurden die neue Bezeichnung und die damit
einhergehenden Veränderungen schnell angenommen.
Besonders im Bereich der neuen Wahlpflichtfächer („Ge-
sundheit und Soziales“, „Natur und Technik“, „Wirtschaft und
Informationstechnik“) wurden gute Erfahrungen gemacht. Die
Hoffnung, dass die auf wenig Gegenliebe gestoßene geplante
Gestaltung des 10. Werkrealschuljahres - zwei Tage sollten an
der Berufsfachschule stattfinden - doch noch Korrektur finden
würde, scheint sich nun nach den Koalitionsvereinbarungen
der neuen Landesregierung zu erfüllen.
Nach der Landtagswahl sorgten die Aussichten auf neue
Schulformen („Gemeinschaftsschule“) und Änderungen im
Schulgesetz für Aufregung einerseits und großes Interesse
andererseits. Im Kreis der Schulleiter war man sich einig da-
rin, dass die staatlichen Entwicklungen neue Chancen bieten
könnten.
Ebenfalls im Schulleiter-Kreis wurde die Fragestellung nach
dem „Mehrwert“ katholischer Schulen ausführlich diskutiert.
Die Schulleiterinnen und Schulleiter, ebenso die Schulträger
vor Ort, stellen sich dieser Frage mit großer Offenheit. Ange-
sichts der demographischen Entwicklung und wirtschaftlicher
Krisen ist es nötiger denn je, das Proprium Katholischer Schu-
le herauszuarbeiten, gegenüber Eltern mehr als bisher trans-
parent zu machen und im Schulalltag sichtbar und wirksam zu
gestalten. Erfreulicherweise ist bei unseren Lehrerinnen und
Lehrern genügend Bereitschaft vorhanden, die eigene Arbeit
kritisch zu reflektieren. So können auf neue Fragen und He-
rausforderungen neue Antworten gefunden und der Anspruch,
das „Kind in die Mitte“ zu stellen, neu konkretisiert werden.
Bezüglich der anstehenden Revision des Marchtaler Plans für
die Grund- und Werkrealschulen erarbeiteten die Kollegien
Vorschläge zur Veränderung und Aktualisierung. Angesichts
der schulpolitischen Unsicherheit wurde der Start des Revisi-
onsvorhabens um ein Schuljahr verschoben.
Realschulen und Gymnasien
Das Berichtsjahr war geprägt von Schulentwicklungsprozes-
sen, die an den einzelnen Standorten ganz unterschiedlich
verliefen. Der Weg zur Marchtaler-Plan-Ganztagsschule
stand in der Franz-von-Assisi-Schule in Waldstetten und
im kompletten Bildungszentrum St. Kilian in Heilbronn im
Vordergrund. Im Gymnasium am Bildungszentrum St. Konrad
Ravensburg ist die Umsetzung des Marchtaler Plans in der
Klassenstufe 5 erfolgt, die Umsetzung für Klasse 6 wurde
vorbereitet.
In den Ordensschulen unter dem Dach des Ordensschulen-
Trägerverbunds wurde weiterhin an der Schärfung des
eigenen Schulprofils auf der Grundlage der jeweiligen Ordens-
spiritualität gearbeitet. Zusätzlich wurden die Führungsstruk-
turen weiterentwickelt mit dem Ziel, mehr Kommunikation
und Entwicklung zu ermöglichen. Spezifische Themen des
Schuljahrs waren hier:
- dialogische Kommunikationskultur (Unterricht als Dialog,
um zu verstehen)
- entwicklungsbegleitende Leistungsrückmeldung
- Kompetenzportfolio
In der St. Wolfgang-
Schule in Reutlingen
wird wieder gedruckt