Die Anforderungen an die Betreuung
von Kindern und Jugendlichen haben
sich in den vergangenen Jahren grund-
legend geändert. Viele Schulen haben
sich von der Halbtagsschule zu Ganz-
tagsschulen entwickelt. Das bedeu-
tet, dass sich der Schultag in ver-
schiedene Bereiche gliedern muss: in
formale Lernformen, die ergänzt wer-
den durch ganzheitliches Lernen und
Erfahren. Die einst scharfen Grenzen
zwischen Bildungs-, Erziehungs- und
Betreuungseinrichtungen verwischen
sich. Das schafft neue Aufgaben für
Eltern, Lehrer, Betreuer und Organisa-
toren, die nur dann positiv gelöst wer-
den können, wenn eine lebendige Ver-
netzung der Lerninhalte und eine auf
Wertschätzung bauende Koopera-
tion der verschiedenen Berufsgruppen
entsteht. Damit sich ein neues Bünd-
nis zwischen privater, familiärer und
öffentlicher Erziehung erfolgreich ent-
wickeln kann.
Der überarbeitete „Marchtaler Plan für
Tagesheime und Ganztagsbereiche“ hat
sich diesen Herausforderungen gestellt.
Nicht aus der Theorie oder am grünen
Tisch entwickelt, sondern von Prakti-
kern, die täglich dieses Feld bearbeiten.
An der Kirchlichen Akademie der Lehr-
erfortbildung in Obermarchtal trugen in
den Jahren 2009 / 2010 die Leiter aus den
Ganztagesbereichen Wissen und Erfah-
rungen aus unterschiedlichen Ganztags-
schulformen in einem Diskurs zusam-
men. Dazu Fragen und Antworten.
Was ist neu am Marchtaler Plan?
Antwort:
Auf unsere Kinder und Jugend-
lichen kommen heute viele Anforde-
rungen zu. Die Pluralisierung von Kul-
turen, Familienformen, Perspektiven
und Werten bestimmen ihre Welt. Und
die Neuen Medien mit ihrer großen
Bandbreite an Informations- und Kom-
munikationsformen, die zu völlig neuen
zwischenmenschlichen Begegnungen
führen.
... mit welchen Auswirkungen?
Antwort:
Veränderte Lebensräume und
gesteigerte Mobilität der Kinder füh-
ren dazu, dass sie sich zum Beispiel
schon in jungen Jahren ihre Spielkame-
raden gezielt aussuchen und ihren indi-
viduellen Interessen konsequent folgen
können. Das verleitet zu gesteigerten
Erwartungen, einerseits für sich selbst,
aber auch in ihrer Familie, die bestim-
mend eingreifen in den kindlichen Tag.
Es gibt weitere Faktoren, die das Leben
der Kinder prägen: Veränderungen in
den Familienstrukturen, existenzielle
Unsicherheiten haben Einfluss auf die
kindliche Haltung zum eigenen Dasein,
dem eigenen Wert. Nicht zu vergessen
sei die verminderte Kommunikation in
den Familien. Ein Kind ist zwar eine
eigenständige Persönlichkeit, die durch-
aus mit ihren individuellen Neigungen
und Interessen wahrgenommen wird,
aber sie steht auch im Spannungsfeld
widersprüchlicher Erwartungen von
Eltern und anderen in ihrem Umfeld.
Das ist verwirrend. Dazu kommen die
vielen Wahlmöglichkeiten für Beruf
oder persönlichen Werdegang. Posi-
tiv daran ist, dass Kinder und Jugend-
Wenn die Welt sich wandelt,
muss sich auch
die Pädagogik ändern
Der Marchtaler Plan für Tagesheime und Ganztagsbereiche orientiert sich am Heute
weiter auf Seite 2
02/ 2011
Zeitschrift der Stiftung
Katholische Freie Schule der
Diözese Rottenburg-Stuttgart
Inhalt
Marchtaler Plan für Tagesheime
und Ganztagesbereiche. ......................... 1
Editorial.................................................... 2
Wechsel ................................................3
Weltkirche – Santiago del Estero . ......... 4
Aus den Schulen
GS St.Hildegard Ulm . ............................... 8
Bodensee-Schule St. Martin
Friedrichshafen......................................... 8
RS Bischof-Sproll-Bildungszentrum
Biberach ................................................... 9
RS Franz-von-Assisi Waldstetten. ..........10
St. Kilian-Bildungszentrum Heilbronn .... 11
Gymnasium Abtsgmünd .........................12
Gymnasium St. Konrad Ravensburg . ......13
Gymnasium St. Meinrad Rottenburg...... 14
Gymnasium St.Hildegard Ulm. ............... 15
Studienkolleg Obermarchtal ...................15
Gymnasium St. Agnes Stuttgart .............16
KaFaSo Ulm ............................................16
IfsB Stuttgart .......................................... 17
Marienpflege Ellwangen . ........................ 17
Stiftung
Akademie der Lehrerfortbildung..............18
Deutscher Stiftungstag ...........................18
Tag der Schulverpflegung ........................19
Sonne für Bildung .................................. 20
Personalia ...............................................21
Marketing . ..............................................21
Rezensionen.......................................... 22
Jugendarbeit und Schule......................... 23
Schule und Beruf .................................... 25
Sonstiges................................................ 27
Impressum.............................................. 27