12
13
KatFreSch
02/2011
Seite 12 – 13
Aus den Schulen
Abtsgmünd | Am 13. September 2010
ist das Katholische Freie Gymnasium
Abtsgmünd mit 49 Schülerinnen und
Schülern in zwei Klassen 5 an den Start
gegangen.
Sommerfest
Am Freitag, 22. Juli 2011, feierte die
junge Schulgemeinde auf dem Inte-
rimsgelände ihr erstes Sommerfest und
konnte weitere 41 Kinder im Kreise der
Schülerinnen und Schüler begrüßen.
In einem feierlichen Gottesdienst in der
Abtsgmünder Pfarrkirche St. Michael
haben Pfarrer Andreas Ehrlich und
Schulleiter Holger Schulz 41 Kinder in
die beiden zukünftigen fünften Klassen
aufgenommen und mit musikalischer
Unterstützung der Bigband der Schule in
der Schulgemeinde begrüßt. Nach dem
obligatorischen Gruppenbild zur Ein-
schulung strömten die Kinder mit ihren
Familien auf das Sommerfest der Schule,
das im Anschluss an den Aufnahmegot-
tesdienst auf dem benachbarten Schul-
gelände alle zum Verweilen und Ankom-
men einlud.
Die Eltern des Katholischen Freien Gym-
nasiums organisierten unter der Feder-
führung der Elternbeiräte Babett Wid-
mann, Cordula Herchet-Hofrichter,
Sonja Liebhart und Harald Mack für die
rund 300 Besucher ein breites Angebot
an Speisen und Getränken. Die Mensa-
gruppe der Stiftung Haus Lindenhof ver-
sorgte die Besucher mit Leckerem vom
Grill und einem bunten Salatbuffet. Zur
Unterhaltung warteten die beiden Klas-
sen der Schule mit Theaterstücken in
deutscher und englischer Sprache und
Tanz auf. Eine Spielstraße und ein klei-
ner Streichelzoo sorgten für vielfältige
Kontakt- und Spielmöglichkeiten.
Schullandheim
Im September lernten die Kinder der bei-
den Klassen 5 in einer Einführungswo-
che das Leben und Arbeiten an der Ganz-
tagsschule nach dem Marchtaler Plan
kennen und hatten dabei das gesamte
Schulhaus für sich. Denn die 53 Mäd-
chen und Buben der beiden Klassen 6
verbrachten die erste Schulwoche gleich
im Schullandheim, gemeinsam mit drei
Lehrerinnen und Lehrern und einem
angehenden Lehrer, der zugleich ausge-
bildeter Erlebnispädagoge ist.
Am 12. September starteten die beiden
Klassen mit dem Zug am Aalener Bahn-
hof Richtung Allgäu. Ziel war das erleb-
nispädagogische Zentrum Haus Kleiter
oberhalb des Niedersonthofener Sees. In
den nächsten Tagen wartete auf die Kin-
der ein volles Programm, das von den
Mitarbeitern des Hauses Kleiter und der
Bergschule Kleinwalsertal ausgerichtet
wurde.
Statt Deutsch und Mathe standen Klet-
tern, Bergwandern, Kanufahren und
Floßbau auf dem Stundenplan. Eine
Woche lang übten die Kinder soziale
Kompetenzen ein. Das gemeinsame
Lösen von Aufgaben und die Zusam-
menarbeit im Team standen ebenso auf
dem Plan wie das Kennenlernen und
Austesten der eigenen Möglichkeiten.
Täglich wurde mit den begleitenden Leh-
rern im Morgenkreis das gemeinsame
Programm besprochen und im Abend-
kreis zum Abschluss des Tages die zahl-
reichen Erlebnisse resümiert. Die Kin-
der konnten dabei ein ums andere Mal
erfahren, dass auch beim Erarbeiten per-
sönlicher und sozialer Kompetenzen der
Spaß im Vordergrund stehen kann.
Nach Ablauf dieser ungewöhnlichen
ersten Schulwoche haben die Eltern am
Samstag, 17. September in Aalen wieder
53 fröhliche Kinder in Empfang genom-
men.
Grünes Klassenzimmer
Die Klassen 6 des haben im Rahmen
ihres Vernetzen Unterrichts den Kocher
in Abtsgmünd untersucht. Der Ver-
netzte Unterricht vermittelt das Wis-
sen verschiedener Fächer wie Biologie
oder Erdkunde in einem Unterrichts-
block anhand von Themen wie z.B. der
Gewässeruntersuchung.
Ausgerüstet
mit dem notwendigen Handwerkszeug
tauschten die Schülerinnen und Schüler
das Klassenzimmer mit dem Flussbett
zur biologischen Untersuchung, führten
Messungen durch und entnahmen Was-
serproben. So spürten sie zum Beispiel
Zeigerorganismen auf und bestimmten
diese. Auch die Bepflanzung und der
Verlauf des Flusses wurden kartografiert.
Zu guter Letzt bestimmten die Schüle-
rinnen und Schüler mit Hilfe chemischer
Reagenzien und physikalischer Messge-
räte den pH-Wert, die elektrische Leit-
fähigkeit und die Belastung etwa durch
Nitrate, Ammonium und Phosphate.
Abschließend wurde in einer Gesamt-
betrachtung die Wasserqualität beurteilt.
Zu aller Erleichterung und Zufriedenheit
konnte festgestellt werden, dass dieWas-
serqualität und Ökologie des Kochers in
allen Untersuchungsbereichen gut ist.
Besuch im Klärwerk
Sauberes Wasser ist für uns eine Selbst-
verständlichkeit, die in aufwändiger
Abwasserreinigung und Trinkwasserauf-
bereitung ihre Ursachen hat. Am Gym-
nasium Abtsgmünd haben sich die Schü-
lerinnen und Schüler der beiden Klassen
6 mit dem Phänomen „sauberes Wasser“
auseinandergesetzt und festgestellt, dass
es alles andere als selbstverständlich ist.
Nach der umfassenden Erarbeitung im
Unterricht durfte natürlich ein Gang ins
Abtsgmünder Klärwerk nicht fehlen, um
der Thematik vor Ort auf den Grund zu
gehen. Der Leiter des Klärwerks Josef
Pelzmann informierte die Schülerinnen
und Schüler umfassend über die Abwas-
serreinigung und die Besonderheiten in
Abtsgmünd. Er gewährte Einblicke in
eine ungewohnte Welt der Mikrobiolo-
gie und vermittelte die verantwortungs-
volle Arbeit im Klärwerk als wichtigen
Beitrag zu einer hohen Lebensqualität.
Für die Schülerinnen und Schüler war
der Besuch des Abtsgmünder Klärwerks
eine praxisorientierte Abrundung der im
Vorfeld erarbeiteten Unterrichtsthemen,
bei dem die noch offenen Fragen geklärt
wurden und die erarbeiten Erkenntnisse
anschaulich und erfahrbar wurden. Sau-
beres Wasser ist kein Zufallsprodukt
und auch keine Selbstverständlichkeit.
Dagmar Schaible und Holger Schulz
Ravensburg | Bevölkerungswachstum,
Hungergürtel der Erde, UngleicheWelt,
Kinderarbeit – Begriffe aus dem Lehr-
plan Klasse 8 für das Fach Geographie.
America, American way of life,
America’s cities and landscape, Ame-
rican English – Themen aus dem Lehr-
plan Klasse 8 für das Fach Englisch.
Wäre es nicht spannend, diese The-
men mit Leben und authentischen
Erfahrungen zu füllen und mit aktu-
ellen Bildern zu bereichern? Genau das
konnten wir in zwei kleinen Projekten
im Erdkundeunterricht und im Eng-
lischunterricht in der Klasse 8c im Juni
/ Juli 2011 erleben.
Projekt „Ghana“
Vera Sterk und Hannah Bach (Abi-
tur 2010) verbrachten sechs Monate
in Accra, Ghana. In diesem Herzland
Westafrikas, einer ehemaligen bri-
tischen Kolonie, arbeiteten sie in einer
Schule mit und erlebten hautnah die
Probleme und Schwierigkeiten, aber
auch die Freundlichkeit und Lebenslust
der Afrikaner. Mit interessanten Erleb-
nissen, Landkarten, Bildern und Musik
nahmen sie uns mit nach Afrika und
brachten uns die Lebenssituation vor
allem der Kinder näher. Arbeitslosig-
keit, viele jungen Leute, die ins Aus-
land auswandern wollen, mangelnde
Bildung und Aufklärung, Teufelskreis
der Armut, Kinderarbeit, das Verbren-
nen von Plastikmüll, Smogwolken mit
giftigen Dämpfen, Bevölkerungswachs-
tum ohne Ende, Frauen, die harte und
schwere Arbeit leisten müssen, Braut-
kauf: Babys können schon bei der
Geburt „reserviert“ werden – viele neue
Informationen, aber auch Fakten aus
dem Erdkundebuch, die von Vera und
Hannah durch ihre Beschreibungen
bestätigt wurden.
Vera und Hannah berichteten jedoch
auch von der großen Lebensfreude der
afrikanischen Menschen. Humor in
allen Lebenslagen, Musik, Trommeln
und Tanz und Gastfreundschaft sind für
das tägliche Leben sehr wichtig. Auch
die Gelassenheit im Umgang mit unan-
genehmen Situationen hat die Europä-
erinnen sehr beeindruckt. Mit einem
Snack typisch für Ghana – Reis und
eine scharfe Soße aus einer kleinen Pla-
stiktüte mit der rechten Hand (die linke
ist unrein) gegessen , mit ghanesischer
Musik und vielen interessanten Eindrü-
cken ging dieser Vormittag zu Ende.
Projekt
„Germany meets America“
Verena Hehl (Abitur 2007) verbrachte
ein Jahr in Kalifornien, Amerika (San
Francisco State University) und kam
fast direkt vom Flughafen aber ohne
Jetlag in unser Klassenzimmer. Natür-
lich hielt sie ihren Vortrag auf Englisch,
„in American English“, wohlgemerkt.
Wir hatten uns ja schon das ganze
Schuljahr mit Amerika beschäftigt und
konnten stolz die wichtigsten Worte
des American English dem British
English gegenüberstellen. AWESOME!
Wir erfuhren, wie die Amerikaner den
typischen Deutschen sehen, waren
etwas erstaunt über manche merkwür-
digen Ideen, und dass manche Ameri-
kaner von Europa nicht wirklich viel
wissen. Ernst gemeinte Frage: „How
did you come to the United States? Did
you go by bus over the bridge from
Europe?”
Danach nahm uns Verena Hehl mit auf
eine ‚Bilderreise‘ durch die Vereinigten
Staaten. Wir starteten in New York,
überquerten den mittleren Westen,
die National Parks, die Rocky Moun-
tains und kamen schließlich in Kali-
fornien an. Die schönen Bilder ließen
unser Fernweh nach den atemberau-
benden Landschaften der USA wach-
sen und mancher von uns dachte:
„Nach dem Abi – oder auch schon vor-
her – will ich da auch mal hin.“ Schön,
dass der Kontakt, das Interesse und die
Verbindung ehemaliger Schülerinnen
zu ‚ihrer Schule‘ solche Projekte mög-
lich machen und dass sie sich die Zeit
genommen haben um uns lebendig,
begeisternd und anschaulich ihre jewei-
lige Zeit im Ausland nahe zu bringen.
Lara Weingärtner (Klasse 8c), Mechthild Roth
Ravensburg | Montag, 2. Mai
Heute sind wir den ganzen Tag von
7.00 Uhr bis 22.30 Uhr Bus gefahren.
Während der Fahrt wurde viel gelacht
und geredet und auch geschlafen. Ein
großes Problem während der Fahrt war
die teure Toilette in Kehl, wo der Fah-
rerwechsel stattfand. Aber dieses Pro-
blem wurde von Frau Betsche gelöst,
indem sie uns ermutigte über einen 2m
hohen Zaun mit Stacheln zu klettern,
um so Geld zu sparen. Die Polizisten
auf der anderen Straßenseite bemerkte
sie erst danach…
Dienstag, 3.Mai
Heute haben wir nach einer sehr kurzen
Nacht auf der Fähre „Mont St. Michel“
den Sonnenaufgang über dem Meer
bewundert. Danach betraten wir end-
lich das englische Festland, wo wir uns
sofort auf nach Salisbury machten. Dort
besichtigten wir die beeindruckende
Kathedrale, in der sich auch die Magna
Carta befindet.
Nun bekamen wir Zeit die kleine Stadt
in Südengland selbständig zu erkun-
den. Nach 3 ½ Stunden trafen wir uns
wieder voll bepackt mit Tüten am Bus,
mit dem wir nun nach Stonehenge fuh-
ren. Die Geschichte dieses mysteriösen
Ortes wurde uns durch eine Audiofüh-
rung erklärt.
Danach machten wir uns auf nach
Wells, wo wir unsere Gastfamilien tref-
fen sollten. Aber davor besichtigten wir
noch die Kathedrale von Wells. Dort
erwarteten uns zwei Überraschungen.
Die erste war, dass wir einen Gottes-
dienst (Evensong) mit Chorschülern aus
dem anliegenden Musikinternat direkt
im Chorgestühl mitfeiern durften. Die
zweite war, dass Benjamin F. durch die
Überredungskunst von Frau Roth, zur
Orgel hinaufsteigen und uns die Toc-
cata und Fuge in d-Moll von Johann
Sebastian Bach vorspielen durfte.
Mittwoch, 4.Mai
Endlich! Heute stand die von allen lang
ersehnte und freudig erwartete London-
fahrt auf dem Programm. Gut gerüstet
undmit Lunchpaketen ausgestattet, fuh-
ren wir pünktlich um 7.30 Uhr in Wells
los. Während der Fahrt wurde natürlich
viel über die erste Begegnung mit den
Gasteltern erzählt und so verging die
3½ stündige Fahrt wie im Flug. In Lon-
don angekommen, begann dann die
Suche nach einem Parkplatz. Um Zeit
zu sparen, stiegen wir bei Madame
Tussaud’s aus und fuhren von dort mit
der U-Bahn weiter. Nach einer kurzen
U-Bahnfahrt durften wir gleich den
Big Ben und die Houses of Parliament
und die Westminster Abbey bewun-
dern. Außerdem hatten wir genügend
Zeit noch in das Regierungsviertel um
Whitehall bis zur Downing Street N0
10 zu laufen.
Danach ging es direkt mit dem Boot bis
zum Tower von London. Während der
Fahrt konnten wir viele Brücken und
Gebäude bestaunen und erfuhren unter
anderem sehr interessante Details über
die Sehenswürdigkeiten, die man vom
Schiff aus sehen kann.
Umuns auf unseremWeg durch London
nicht zu verlieren, packte Frau Betsche
dann bei strahlendem Sonnenschein
ihren grünen Regenschirm aus und wir
liefen mit unseren „Tour-Guides“ über
den Trafalgar Square zum Piccadilly Cir-
cus, wo wir dann noch Zeit hatten, uns
in London alleine umzuschauen – leider
Das erste Schuljahr ist geschafft!
Auf in die zweite Runde!
Projekt „Ghana“ und „America meets Germany“
Englandfahrt-Tagebuch 2011
1,2-3,4-5,6-7,8-9,10-11 14-15,16-17,18-19,20-21,22-23,24-25,26-27,28