Kathfresch
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2014
26 | 27
santiagodel estero - vivir el encuentro
Was hat Südamerika an sich, das einen nicht mehr loslässt?
Wiemachen das dieArgentinier, dass die Erinnerung an ihre
fröhlicheund lockereArt einemdasHerzerwärmt?
„Santiagono tiene riendas, peroata.“ – Santiagohat keine Zü-
gel, aber es lässt einennichtmehr los.Wieviel dahinter steckt,
wirdeinemnochmal so richtigbewusst,wennmannichtmehr
dort ist. Santiago del Estero, die ärmste Provinz des Landes,
das braune Fleckchen auf der Landkarte, das im Vergleich zu
anderen Teilen Argentiniens weder besondere Landschaften
nochBauwerkevorzuzeigenhat. Santiago, dieStadtder Siesta,
die Stadt der „tranquilidad“, der Ruhe, die Stadt der Hitze, der
vielen Mopeds und Straßenhunde. Santiago, die Stadt, in der
man kaum einen Tag verbringt, ohnemit einem liebenMen-
schenMategetrunken zuhaben, und inder kaumeineWoche
vergeht, ohnedassmanzumAsado imKreisvonFreundenund
deren Familien eingeladen wird. So sitze ich also in Deutsch-
landbei meinen Eltern unddenke anmeine argentinische „Er-
satzfamilie“, ich fahre Auto und stellemir vor, gerade im Re-
mis nach LaBanda zu fahren, es ist Sonntag und ich denke, so
langsamsollte ichmichumziehenundnachFroilánaufmachen.
Es gibt Brezeln, Knödel, Apfelsaft und Allgäuer Käse – so sehr
hatte ich es vermisst – undwünschemir nun Empanadas und
Medialunas. Ich trinke Mate, hab noch zwei Kilogramm Yer-
ba als Vorrat, aber alleine hier in Europa ist das einfach nicht
dasselbe. Ab und zu rutscht mir noch ein „que no“ oder ein
„permiso“ raus (wie sagtmandazueigentlich auf Deutsch?).
Ich ärgeremich darüber, wie teuer die öffentlichen Verkehrs-
mittel sindunddarüber, dass ich imSupermarkt jedesMal ohne
Taschen oder Tüten aufgeschmissen bin, ich wundere mich,
wieso niemand Angst hat, dass ihm etwas geklaut wird, und
darüber, wie genau man Verkehrsregeln überhaupt nehmen
kann.
Ich vermisse es, mit „mi amor, mi vida“ angesprochen
zu werden, hätte gerne ein paar richtig starke Pillen gegen
meinen kratzenden Hals, würde gerne stundenlangmit dem
Nachbar Smalltalk führen oder abends um elf Chips imKiosk
umdieEckekaufen. Ständigertappe ichmichaufsNeuebeim
Tagträumen und Vermissen. Nun verstehe ich, was „añoran-
za“heißt.
Marie Peschke
Besuch von Silvia Carreras,
Miguel Diaz und FranciscoYocca
inDeutschland
Vom 3. bis 7. Juni 2014 durften wir Silvia Carreras, Miguel
Díaz und Francisco Yocca im Stiftungsschulamt empfangen.
In einer sehr produktiven und intensiven Woche konnten
wir unser Praktikumsprogramm evaluieren und nach acht
Jahren zum ersten Mal eine Rahmenvereinbarung aufset-
zen, in der die generellen Ziele und Verantwortlichkeiten
der beidenPartner niedergeschrieben sind unddie vonden
Bischöfen beider Diözesen unterzeichnet werden soll. Ne-
ben dem Praktikumsprogramm wurden während der Wo-
che Konzepte der Religionspädagogik an Grundschulen im
Verständnis des Marchtaler Plans besprochen. Die S.A.E.D.
befindet sich in einer Phase der Umstrukturierung, welche
die religiöseErziehungan ihrenGrundschulen imSinne ihres
katholischenBildungsauftragsbetrifft. ElementedesMarch-
taler Plans, wie Vernetzter Unterricht und Freie Stillarbeit
wurden vorgestellt und anhand konkreter Beispiele aufge-
zeigt. Es ist denkbar, an solchenAnsätzeneines Erziehungs-
begriffes aus der Perspektive der christlichen Pädagogik in
Santiago zu arbeiten und darauf aufbauend ein eigenstän-
diges Konzept zu entwickeln. Die Zusammenarbeit unserer
beidenSchulorganisationenbietet denRaum für einenoffe-
nen Austausch. Wir danken Silvia, Miguel und Francisco für
die konstruktivenund interessantenGespräche.
SarahOppler
Ehrenmitgliedschaft für
Silvia Carreras und
Dekan Siegmund Schänzle
Rottenburg
–AmDienstag, dem 3. Juni 2014,wurde FrauSilvia
Carrerasaus Santiagodel Estero zumEhrenmitglieddes Freun-
deskreises Tinkunakuy ernannt. Die Ernennung fand im Rah-
men des halbjährigen Treffens des Freundeskreises im Stif-
tungsschulamt inRottenburg statt. SilviaCarreras istDirektorin
der katholischen Schulorganisation SedeAdministrativa de las
Escuelas Diocesanas (S.A.E.D.) in Santiago del Estero und ver-
antwortlich für die Betreuung der Praktikanten, die seit dem
Jahr 2007 imRahmen des Partnerschaftsprogramms zwischen
der Stiftung Katholische Freie Schule und der S.A.E.D. jährlich
in die Diözese Santiago del Estero entsandt werden. Ebenfalls
zum Ehrenmitglied ernannt wurde Dekan Siegmund Schänzle.
Da dieser aufgrund einer Romreise nicht an der Versammlung
in Rottenburg teilnehmen konnte, wurde die Ehrung bei der
Jahreshauptversammlung des Freundeskreises, am 25. Okto-
ber 2014, im Gemeindehaus in Ochsenhausen nachgeholt. Er
istnebenLic. SilviaCarreras, Dr. BertholdSaup, Elisabeth Jeggle
und Jörg Stein damit das fünfte Ehrenmitglied undGründungs-
mitglieddes Freundeskreises Tinkunakuy.
Jasmin Sonntag ist neueVorsitzende
des Freundeskreises Tinkunakuy
Am Samstag, 25.Oktober 2014, wurde Jasmin Sonntag bei der
Jahreshauptversammlung des Freundeskreises Tinkunakuy im
Gemeindehaus in Ochsenhausen zur neuen Vorsitzenden des
Freundeskreisesgewählt. Sieübernimmt dasAmt vonTheresa
Schockenhoff, die aufgrund ihres Studiums kürzer tretenwird.
Nachwuchs in der
Tinkunakuy-Familie
Wir gratulieren Sarita und Alvaro ganz herzlich zur Geburt ih-
rer Tochter Josephine Rosanna! Das jüngste und mit Abstand
süßesteMitgliedder Tinkunakuy-Familiehat am9. September
2014das Licht derWelt erblickt.
Bienvenidoguapa –HerzlichWillkommen !
Hasta pronto!
StiftungKatholische Freie Schuleder DiözeseRottenburg-Stuttgart
Bischof-von-Keppler-Str. 5 | 72108Rottenburg
SarahOppler |
07472 9878-865 (Fr)
Bewerbungsschluss für einPraktikumsjahr abAugust
ist der 15. November desVorjahres.
Mehr Informationen
zuunserenPraktikantinnen in Santiago:
/
Kontakt Praktikumsprogramm
Freundeskreis Tinkunakuy
Freundeskreis Tinkunakuy
Ehemalige Freiwillige, deren Familien, Freunde und Interessierte des Aus-
tauschprogramms haben imDezember 2008 den Freundeskreis „Tinkunakuy“
gegründet. „Tinkunakuy“ ist ein Begriff aus der Quichua-Sprache und bedeu-
tet
„Begegnung“
und
„Austausch“.
Der Freundeskreis
schafft Raum für Be-
gegnung und pflegt
entstandene Freund-
schaften in beiden
Ländern. Er betreut
Schulpartnerschaf-
ten und unterstützt
durch Spendenakti-
onen sozialpädago-
gische Projekte wie
das Jugendzentrum
„Silipica”. Informationen zum Freundeskreis sowie den aktuellen Tinkunakuy-
Rundbrief finden Sieunterwww.schulstiftung.de